Sie stellen fest, dass Treiber in einer Rettungsumgebung fehlen, und wollen diese hinzufügen. Das mag aus verschiedenen Gründen notwendig sein:
Grund dafür ist das Fehlen von Treibern für die jeweiligen Geräte.
Ausführliche Hintergrundinformationen finden Sie im Artikel “Die Paragon-Rettungsumgebungen“.
Es gibt zwei Wege, Treiber zu der Rettungsumgebung hinzuzufügen, die auf Windows PE (WinPE) basiert:
Option #1: Installieren Sie die Treiber während einer WinPE-Sitzung für die Dauer der Sitzung.
Version 16: “Werkzeuge => Treiber laden”
Version 15: Kachel “Treiber hinzufügen”
Die Rettungsumgebung wird in einer sogenannten RAM-Disk aufgebaut und ist daher flüchtig. Nach dem Herunterfahren oder Neustart des Rechners ist die RAM-Disk verschwunden und mit ihr die Treiber. Diese Option ist nützlich für spontane Aktionen, oder um die passenden Treiber für die WinPE-Umgebung zu testen. Halten Sie die Treiber am besten auf einem USB-Stick o. Ä. bereit. Über die Beschaffung der Treiber weiter unten Näheres.
Option #2: Bauen Sie die Treiber während der Erstellung der WinPE-Umgebung mit dem Recovery Media Builder (RMB) ein.
Es ist in der Regel zu empfehlen, sich die Treiber von der Webseite des Herstellers zu besorgen. OEMs stellen ihre Treiber typischerweise in einem Bereich “Support” oder “Downloads” bereit. Treiberpakete kommen oft als .exe-Dateien, die sich selbst in einem Ordner entpacken einschließlich Dateien mit den Erweiterungen .sys, .inf und anderen. Entpacken Sie die .exe-Pakete irgendwo. Eine .inf-Datei bildet den Index eines Treiberpakets. Unsere Software benötigt notwendigerweise eine .inf-Datei, um einen Treiber einbinden zu können.
Alternativ können Sie die Treiber in Ihrem Windows suchen. Starten Sie den Windows-Gerätemanager (Rechtsklick auf “Dieser PC => Verwalten => Geräte-Manager”) und identifizieren Sie das fragliche Gerät. Doppelklicken Sie das Gerät und öffnen Sie den Reiter “Treiber” und dort “Treiberdetails”. Hier sollten Sie eine oder mehrere .sys-Dateien aufgelistet sehen mit dem Pfad C:\Windows\System32\drivers
. In jedem Fall, wo ein anderer Anbieter als Microsoft Corporation angegeben wird, notieren Sie sich bitte den Dateinamen. Dann öffnen Sie im Windows-Explorer den Pfad C:\Windows\System32\DriverStore\FileRepository
(dazu werden Sie in den Ordneroptionen vorübergehend! die Anzeige von geschützten Systemdateien erlauben müssen) und suchen nach jedem Dateinamen, den Sie notiert haben. Die Dateien werden sich in Ordnern befinden. Kopieren Sie den Inhalt eines jeden Ordners woandershin.
Dann erstellen Sie ein Medium mit dem RMB. Beachten Sie bitte, dass zum Einbinden von Treibern der Haken bei “Erweiterter Modus” gesetzt sein muss. Beim Einbinden des Treibers wechseln Sie in das Verzeichnis, in das Sie das Treiberpaket kopiert haben, und wählen die .inf-Datei aus. Wiederholen Sie das für jeden Treiber.
Unglücklicherweise ist es nicht möglich, nachträglich Treiber zur Linux-Umgebung hinzuzufügen. Wenn mit dieser Umgebung Treiberprobleme auftreten, benutzen Sie bitte stattdessen die WinPE-Umgebung.
Wenn Linux wegen fehlender Treiber nicht bootet, bleibt es im Verlauf der Linux-Bootmeldungen hängen. Für die hier angezeigten Fehlermeldungen findet man zwar in der Regel passende Lösungsmöglichkeiten in den entsprechenden Internet-Foren und -Dokumentationen. Diese lassen sich aber leider in aller Regel nur für ein installiertes Linux umsetzen, nicht dagegen für eine Live-Umgebung.
Wenn Linux wegen fehlender Treiber nicht bootet, bleibt es in der Regel hängen und zeigt dauerhaft ein Gitternetz aus bunten Linien, das sich über einer Festplatte bewegt. Diese Ansicht wird gezeigt, während die angeschlossenen Datenträger und die übrige Hardware eingelesen werden. Das kann selbst im Normalfall einige Minuten dauern. Brechen Sie also bitte nicht voreilig ab.
Anleitungen: Paragon, RMB: Linux, RMB: WinPE
Tags: Linux, RCD, WinPE