Die folgende Beschreibung ist grob vereinfachend, sollte zum Verständnis der Sicherungsmethoden der Paragon-Programme aber ausreichen.
Die Oberfläche einer Festplatte ist in Sektoren eingeteilt: sogenannte physische Sektoren. Diese haben in der Regel eine Größe von 512 Byte, heute auch oft 4096 Byte (4 KB, ADF).
Auf der Festplatte liegen sogenannte Dateisysteme. Auch diese sind in Sektoren eingeteilt: logische Sektoren oder Cluster.
Im Idealfall liegen die logischen Sektoren der Dateisysteme exakt auf den physischen Sektoren der Festplatte (Alignment).
Ein Dateisystem wird auch als “Laufwerk” oder “Partition” bezeichnet. Es hat einen Startsektor und einen Endsektor und damit eine bestimmte Größe. Aufgabe des Dateisystems ist die Ablage und Verwaltung von Daten. Es gibt viele unterschiedliche Dateisysteme, die bei der Datenorganisation ganz unterschiedlich arbeiten. Dateisysteme arbeiten eng mit dem Betriebssystem zusammen. Das bekannteste und gängigste Dateisystem unter Windows ist NTFS. Auch das ältere Windows-Dateisystem FAT32 wird noch viel benutzt, da es auch von anderen Betriebssystemen wie Linux ohne Zusatz-Software gelesen und geschrieben werden kann. Allerdings ist es deutlich weniger sicher und komfortabel als NTFS.
Die Paragon-Programme kennen viele Dateisysteme. Über die Windows-Dateisysteme NTFS und FAT32 hinaus z. B. werden die Linux-Dateisysteme extFS 2, 3 und 4 und das Mac-Dateisystem HFS+ verarbeitet.
Die grundlegende Sicherungsmethode der Paragon-Programme ist die sektorbasierende oder auch sektorbasierte Sicherung. Mit dieser Methode werden die Dateisysteme, also die Partitionen gesichert. Dabei arbeitet die Software mit dem jeweiligen Dateisystem zusammen. So können leere Sektoren oder die Auslagerungsdateien weggelassen oder gezielt Dateien, Verzeichnisse oder auch Dateitypen von der Sicherung ausgeschlossen werden. Da nur die gewünschten Sektoren gesichert werden, ist diese Methode die schnellste und effektivste. Siehe Bild 1/Bild 2/Bild 3.
Die Software greift nur auf logische Sektoren zu, nicht auf physische Sektoren. Sektoren, auf denen kein Dateisystem liegt, können also nicht gesichert werden. Daher werden Objekte wie der MBR (Master Boot Record), die außerhalb der Dateisysteme liegen, nicht gesichert.
Bei der Wiederherstellung wird anhand der vorhandenen Windows-Partitionen automatisch ein Windows-Standard-MBR neu geschrieben. Daher sind die Paragon-Programme reine Windows-Programme. Sie können zwar auch Linux- oder Mac-Dateisysteme sichern und wiederherstellen. Die Boot-Fähigkeit des Betriebssystems im Anschluss an die Wiederherstellung können Sie aber nur für Windows-Systeme reproduzieren.
Eine Festplattensicherung ist die Sicherung aller Partitionen auf einer Festplatte.
Aus einer vorhandenen Partitionssicherung können bei Bedarf mit verschiedenen Methoden auch einzelne Dateien/Verzeichnisse wiederhergestellt werden.
Die Paragon-Programme können selbstverständlich auch dateibasierende Sicherungen erstellen – weil es geht. Siehe Bild 1/Bild 2/Bild 3. Dateibasierende Sicherungen sind aber deutlich langsamer als sektorbasierende Sicherungen. Um Platz zu sparen oder die Arbeitsergebnisse eines Tage zu sichern, empfehlen sich eher differentielle oder inkrementelle Sicherungen. Dabei werden nur die Unterschiede zu der letzten Sicherung oder zu einer Basis-Vollsicherung sektorbasierend gesichert.
Insbesondere eine beschädigte/zerstörte Betriebssystempartition kann durch die Wiederherstellung einer Dateisicherung nicht in einen funktionierenden Zustand zurückversetzt werden, selbst wenn alle Dateien gesichert/wiederhergestellt wurden.
Unter bestimmten Umständen kann es sinnvoll sein, in den Einstellungen die “Sektor-für-Sektor”-Sicherung für Partitionen oder Festplatten zu aktivieren. Damit kann man zum Beispiel Dateisysteme wie exFAT sichern, die unsere Software nicht kennt. Weiterhin ist es so oft möglich, Partitionen zu sichern, die beschädigt sind, und deren Sicherung unsere Software ansonsten verweigert.
Bei der “Sektor-für-Sektor”-Sicherung werden alle Sektoren gesichert – auch leere. Eine Kompression ist nicht möglich, und die Sicherungsdauer und der Platzbedarf sind erheblich. Außerdem können gesperrte Partitionen wie die Betriebssystempartition nicht im laufenden Betrieb gesichert werden, da der VSS-Dienst nicht eingesetzt werden kann.
Diese Sicherungsmethode ist also wirklich ausschließlich für Spezialfälle gedacht. Wenn man sie benutzt hat, sollte man nicht vergessen, die Einstellung “Sektor-für-Sektor” danach wieder rückgängig zu machen. Siehe Bild 4/Bild 5/Bild 6.
1. Sicherungseinstellungen bei der Version 17:
Sektorbasierende Sicherungsmethoden: Menüpunkte “Gesamter Computer” und “Disks/Laufwerke” (empfohlen)
Dateibasierende Sicherungsmethoden: Menüpunkt “Dateien/Ordner”
2. Sicherungseinstellungen bei der Version 16:
Sektorbasierende Sicherungsmethoden: Menüpunkte “Gesamter Computer” und “Einzelne Festplatten/Partitionen” (empfohlen)
Dateibasierende Sicherungsmethoden: Menüpunkte “Dateitypen” und “Dateien und Ordner”
3. Sicherungseinstellungen bei der Version 15:
Sektorbasierende Sicherungsmethoden: “Laufwerke sichern” (empfohlen) und “Betriebssystem (und alle dazugehörigen Partitionen) sichern”
Dateibasierende Sicherungsmethoden: “Dateien sichern” (empfohlen) sowie “E-Mails”, Mediendateien” oder “Dokumente”
4. Einstellung “Sektor-für-Sektor” bei der Version 17:
“Meine Sicherungen” => Reiter “Sicherungsaufgaben” => Reiter “Optionen” => “Sektor-für-Sektor-Verarbeitung” aufklappen => Schieber auf “An” stellen
5. Einstellung “Sektor-für-Sektor” bei der Version 16:
Menü “1. Start => 2. Einstellungen => 3. Sicherung => 4. Kopie und Sicherung => 5. gewünschte Haken setzen”
6. Einstellung “Sektor-für-Sektor” bei der Version 15:
Menü “1. Home => 2. Einstellungen => 3. Sicherung => 4. Kopie und Sicherung => 5. gewünschte Haken setzen”
Hintergrundwissen: Allgemein, Hintergrundwissen: Paragon, Hintergrundwissen: Windows
Tags: Sektor, Sektor-für-Sektor-Verarbeitung, sektorbasierend, sektorbasiert